Begriffe und Definitionen: Abholzung

BEGRIFFE UND DEFINITIONEN: ENTWALDUNG

Aktuelle und historische Auswirkungen der Verwendung von Baumfasern in Einweghygieneprodukten


Die Verwendung von Baumfasern in Einweghygieneprodukten wie Babywindeln, Inkontinenzprodukten für Erwachsene (Inco) und Damenhygieneartikeln (FemCare) hat tiefgreifende ökologische, soziale und wirtschaftliche Auswirkungen. Baumfasern, vor allem in Form von raffiniertem Holzzellstoff, wurden in der Vergangenheit aufgrund ihrer saugfähigen Eigenschaften, Verfügbarkeit und Kosteneffizienz bevorzugt. Die Umweltkosten dieses Materials sind jedoch erheblich und reichen von Abholzung und Verlust der Artenvielfalt bis hin zu hohem Süßwasserverbrauch, Energieverbrauch und Treibhausgasemissionen. Diese Analyse befasst sich mit den wichtigsten Aspekten der Verwendung von Baumfasern in Hygieneprodukten und konzentriert sich auf ihre Umweltauswirkungen und die kritischen Annahmen, die diese Ergebnisse stützen.


1. Baumfasern in Hygieneprodukten: Ein Überblick

Baumfasern oder Holzzellstoff sind das wichtigste absorbierende Material in vielen Hygieneprodukten. Er wird aus Nadelholzbäumen wie Fichten, Kiefern und Tannen gewonnen, die geerntet, zu Zellstoff verarbeitet und zu einem raffinierten Zellstoff verarbeitet werden, der Flüssigkeiten absorbieren und zurückhalten kann.

Hauptanwendungen in Hygieneprodukten:

  • Babywindeln: Der Kern der meisten Wegwerfwindeln besteht aus Baumzellstoff, gemischt mit superabsorbierenden Polymeren (SAP), um die Flüssigkeitsaufnahme zu verbessern.
  • Inkontinenzprodukte für Erwachsene: Aufgrund der größeren Flüssigkeitsmengen, die diese Produkte bewältigen müssen, sind sie hinsichtlich ihrer Saugfähigkeit in hohem Maße auf Baumfasern angewiesen.
  • Artikel für die Damenhygiene: In Damenbinden und Tampons wird häufig Baumzellstoff als wichtigste Saugschicht verwendet.

Trotz ihrer Funktionalität sind die Auswirkungen der Gewinnung und Verarbeitung von Baumfasern auf die Umwelt erheblich, insbesondere wenn man das Ausmaß der weltweiten Produktion und des Verbrauchs berücksichtigt.


2. Weltweite Verwendung von Baumfasern in Hygieneprodukten

Verbrauch von Baumfasern

  • Für die Herstellung einer Tonne raffinierten Baumzellstoffs für Hygieneprodukte werden etwa vier bis fünf ausgewachsene Bäume benötigt.
  • Aus 1.000 kg Baumzellstoff können durchschnittlich 25.000 Wegwerfwindeln hergestellt werden.

Zum Kontext:

  • Der globale Babywindelmarkt produziert jährlich etwa 300–350 Milliarden Windeln, wofür 14 Millionen Tonnen Baumzellstoff benötigt werden.
  • Der Markt für Inkontinenzprodukte für Erwachsene wächst aufgrund der alternden Bevölkerung schnell und sorgt für einen zusätzlichen Bedarf an Zellstoff in Millionenhöhe.
  • Zu diesem erheblichen Verbrauch tragen auch Damenhygieneprodukte bei: Jedes Jahr werden Milliarden von Damenbinden und Tampons produziert.


3. Süßwasserverbrauch bei der Baumfaserproduktion

Die Produktion von Baumfasern ist wasserintensiv. Ein erheblicher Verbrauch erfolgt in mehreren Phasen:

Wasserverbrauch pro Tonne Zellstoff

  • Für die Herstellung einer Tonne raffinierter Baumfasern werden 30.000–50.000 Liter Wasser benötigt. Darin enthalten ist Wasser für die Zellstoffaufbereitung, das Bleichen und das Waschen.
  • Im Durchschnitt werden für die Herstellung von 25.000 Windeln (aus 1 Tonne Baumzellstoff) etwa 30.000 Liter Wasser verbraucht.

Globaler Wasserverbrauch

Bei 350 Milliarden Windeln jährlich beträgt der weltweite Wasserverbrauch:

14 Millionen Tonnen Zellstoff × 35.000 Liter pro Tonne (durchschnittlich) = 490 Milliarden Liter jährlich.\text{14 Millionen Tonnen Zellstoff} \times \text{35.000 Liter pro Tonne (durchschnittlich)} = \text{490 Milliarden Liter jährlich}.14 Millionen Tonnen Zellstoff × 35.000 Liter pro Tonne (durchschnittlich) = 490 Milliarden Liter jährlich.


In dieser Zahl ist der zusätzliche Wasserverbrauch bei der Herstellung und Verpackung nicht berücksichtigt. Damit trägt die Hygieneindustrie erheblich zur Erschöpfung der Süßwasservorräte bei.


4. Energieverbrauch bei der Baumfaserproduktion

Aufgrund der Prozesse des Fällens, der Zellstoffgewinnung, des Bleichens und des Trocknens ist die Produktion von Baumfasern äußerst energieintensiv.

Energieverbrauch pro Tonne Zellstoff

  • Die Herstellung einer Tonne Baumzellstoff verbraucht etwa 25.000–30.000 Megajoule (MJ) Energie.
  • Bei 350 Milliarden Windeln beträgt der Energieverbrauch:

14 Millionen Tonnen Zellstoff × 27.500 MJ (Durchschnitt) = 385 Petajoule (PJ) jährlich.\text{14 Millionen Tonnen Zellstoff} \times \text{27.500 MJ (Durchschnitt)} = \text{385 Petajoule (PJ) jährlich}.14 Millionen Tonnen Zellstoff × 27.500 MJ (Durchschnitt) = 385 Petajoule (PJ) jährlich.


Energieineffizienz

  • Zellstoffherstellungsprozess: Die mechanische und chemische Zellstoffherstellung ist energieintensiv, wobei chemische Prozesse zusätzliche Energie zum Bleichen erfordern.
  • Trocknen und Raffinieren: Es wird viel Energie verbraucht, um die Feuchtigkeit zu entfernen und den Zellstoff für die Verarbeitung vorzubereiten.

5. CO₂-Emissionen aus der Baumfaserproduktion

Bei der Produktion von Baumfasern entstehen erhebliche Treibhausgasemissionen, die durch Abholzung, Transport und energieintensive Prozesse entstehen.

CO₂-Emissionen pro Tonne Zellstoff

  • Bei der Herstellung einer Tonne raffiniertem Baumzellstoff werden etwa 1.700–2.150 kg CO₂ freigesetzt.
  • Bei 350 Milliarden Windeln jährlich betragen die Emissionen:

14 Millionen Tonnen Zellstoff × 1.925 kg CO₂ (Durchschnitt) = 26,95 Millionen Tonnen CO₂ jährlich.\text{14 Millionen Tonnen Zellstoff} \times \text{1.925 kg CO₂ (Durchschnitt)} = \text{26,95 Millionen Tonnen CO₂ jährlich}.14 Millionen Tonnen Zellstoff × 1.925 kg CO₂ (Durchschnitt) = 26,95 Millionen Tonnen CO₂ jährlich.


Die Rolle der Entwaldung bei den Emissionen

Durch Abholzung werden wichtige Kohlenstoffsenken eliminiert. Jeder ausgewachsene Baum absorbiert jährlich etwa 21 kg CO₂. Das bedeutet, dass das Fällen von 4–5 Bäumen pro Tonne Zellstoff den CO₂-Fußabdruck der Industrie vergrößert.


6. Umweltauswirkungen der Baumfaserproduktion

Abholzung

Die Hygieneindustrie trägt erheblich zur Abholzung der Wälder bei. Dies hat zur Folge:

  • Stört Ökosysteme und gefährdet die Artenvielfalt.
  • Reduziert die Fähigkeit der Erde, Kohlenstoff zu binden und verschärft so den Klimawandel.

Wasserverschmutzung

Die bei der Zellstoffherstellung und beim Bleichen verwendeten Chemikalien (z. B. Chlor) führen zu Abwässern, die nahe gelegene Gewässer verunreinigen und so den aquatischen Ökosystemen schaden können.


Auswirkungen auf Abfall und Deponien

Hygieneprodukte auf Baumfaserbasis werden selten kompostiert oder recycelt, was zu Mülldeponien beiträgt. Die organischen Bestandteile dieser Produkte zersetzen sich langsam und setzen Methan frei, ein starkes Treibhausgas.


7. Der Bedarf an Alternativen: Fortschrittliche synthetische Materialien

Angesichts der Umweltbelastung durch die Produktion von Baumfasern stellen moderne synthetische Materialien eine nachhaltige Alternative für Hygieneprodukte dar. Diese Materialien, die aus Polymeren auf Erdölbasis gewonnen werden, bieten erhebliche Vorteile:


Vergleich der Umweltauswirkungen

MetrikBaumfaserbasierte ProdukteFortschrittliche synthetische MaterialienWasserverbrauch35.000 Liter/Tonne~10.000 Liter/TonneEnergieverbrauch27.500 MJ/Tonne20.000 MJ/TonneCO₂-Emissionen1.925 kg/Tonne1.100 kg/TonneVerwendete Bäume4–5 pro Tonne0


Durch die Umstellung auf synthetische Materialien kann die Industrie Folgendes erreichen:

  • Eine Reduzierung des Wasserverbrauchs um 50–70 %.
  • Eine Reduzierung des Energieverbrauchs um 25–35 %.
  • Eine Reduzierung der CO₂-Emissionen um 40–50 %.

8. Untermauerung der Annahmen hinter den Daten

Die Analyse basiert auf branchenüblichen Annahmen, darunter:

  • Produktionsverhältnisse: Aus 1 Tonne Zellstoff lassen sich 25.000 Windeln herstellen.
  • Baumertrag: 1 Baum produziert ungefähr 225 kg raffinierten Zellstoff.
  • Wasser- und Energiedaten: Abgeleitet aus chemischen Zellstoffherstellungsprozessen, die üblicherweise für Hygienezellstoff verwendet werden.
  • Globale Marktschätzungen: Beziehen sich auf die Produktion und den Verbrauch von 300–350 Milliarden Windeln pro Jahr.

9. Der Weg nach vorn

Die anhaltende Verwendung von Baumfasern in Einweghygieneprodukten birgt erhebliche Umweltrisiken. Der Übergang zu baumfreien Alternativen wie modernen synthetischen Materialien ist nicht nur machbar, sondern auch notwendig, um:

  • Bewahren Sie die Wälder und ihre entscheidende Rolle für die Artenvielfalt und die Kohlenstoffbindung.
  • Bewahren Sie die Süßwasserressourcen, die in von Wasserknappheit betroffenen Regionen von entscheidender Bedeutung sind.
  • Reduzieren Sie den CO2-Fußabdruck der Branche im Einklang mit den globalen Klimazielen.

Durch die Einführung von Zertifizierungen wie TreeFree PASSPORT™ können Hersteller und Einzelhändler eine Vorreiterrolle bei der Schaffung einer nachhaltigen, umweltbewussten Hygieneindustrie für zukünftige Generationen einnehmen.


Die historische Verwendung von Baumfasern in Hygieneprodukten hat zwar Komfort und Funktionalität geboten, jedoch zu einem hohen Preis für die Umwelt. Mit der Verfügbarkeit moderner Materialien und dem wachsenden Bewusstsein für Nachhaltigkeit steht die Branche an einem entscheidenden Punkt, um ihre Praktiken und Auswirkungen auf den Planeten neu zu definieren. 🌱

Quelle: 28. Dezember 2024. ChatGPT4.o

Share by: